Wie nachhaltig ist die Fotografie? Seit ihrer Erfindung ist sie von der Gewinnung und der Ausbeutung natürlicher Rohstoffe abhängig. Einst waren es in erster Linie Salz, Kupfer und Silber, seit der Erfindung der digitalen Fotografie ist die Bildproduktion auf Metalle wie Kobalt und Coltan sowie solche der Seltenen Erden angewiesen. Gleichzeitig werden bei der Verarbeitung der Bilder grosse Mengen an CO 2 produziert. Anhand von rund 170 Arbeiten – zeitgenössische künstlerische Positionen, historische Fotografien, Materialproben und Expert:inneninterviews – zeigt die Ausstellung „Mining Photography. Der ökologische Fussabdruck der Bildproduktion” den Zusammenhang zur Geschichte des Rohstoffabbaus, der Entsorgung und des Klimawandels auf.
In dieser Ausstellung widmet sich das Gewerbemuseum Winterthur der Materialgeschichte zentraler Rohstoffe, die in der Fotografie von Bedeutung sind und stellt den Zusammenhang zu ihrem Abbau, ihrer Entsorgung und dem Klimawandel her. Anhand historischer Fotografien und zeitgenössischer künstlerischer Positionen sowie Interviews mit Experten erzählt sie die Geschichte der Fotografie als eine Geschichte der industriellen Fertigung und zeigt, wie das Medium zu den vom Menschen verursachten Veränderungen der Natur beiträgt. Die ca. 170 Arbeiten umfassende Ausstellung nimmt eine neue Perspektive ein, indem sie nicht bloss die Folgen des Klimawandels abbildet, sondern erforscht, wie das Medium Fotografie selbst materiell und ideologisch in Umweltveränderungen involviert ist.
Seit ihrer Erfindung ist die Fotografie von der Gewinnung und der Ausbeutung natürlicher Rohstoffe abhängig.
Im 19. Jahrhundert waren es Salz, Kupfer und Silber, die für die ersten Fotografien auf Kupferplatten und für Salzpapierabzüge genutzt wurden. Nach dem Aufkommen der Silbergelatineabzüge wurde die Fotoindustrie im späten 20. Jahrhundert mit über der Hälfte des weltweiten Verbrauchs zur wichtigsten Abnehmerin für Silber. Im Zeitalter der digitalen Fotografie und der Smartphones ist die Bildproduktion auf Metalle wie Kobalt und Coltan sowie solche der Seltenen Erden angewiesen. Die Speicherung der Bilder und ihre Distribution produzieren zudem grosse Mengen an CO2.
Zusammen mit historischem Bildmaterial aus dem Agfa Fotohistorama Leverkusen, dem Eastman Kodak Archive, Rochester, dem FOMU Antwerpen, von Alexander von Humboldt gesammelten Mineralienproben aus der Sammlung des Museums für Naturkunde, Berlin, sowie Cartes de visite von Minenarbeiterinnen repräsentieren sie die Fülle fotografischer Produkte und Verfahren, deren Rohstoffe die Ausstellung in den
Mittelpunkt rückt.
22. September 2023 bis 21. Januar 2024
www.gewerbemuseum.ch