Zum Abschluss der Tudor-Trilogie gibt es nichts Besseres als eine dritte lyrische Tragödie, in der wir Elisabeth I. von England, diesmal in der Dämmerung ihres Lebens, wiederfinden.

Natürlich gibt es eine Intrige, die von ihrem Liebling Robert Devereux, 2. Earl of Essex, angeführt wird, der historisch gesehen ihr Großcousin von der Schwester ihrer Mutter, Mary Boleyn, ist und mehr oder weniger 30 Jahre jünger als sie. Der Genauigkeit halber sei hinzugefügt, dass der zweite Ehemann von Devereux‘ Mutter kein anderer war als Robert Dudley, der Graf von Leicester, die Figur, um die sich Maria Stuarda, die zweite Episode unserer Trilogie, dreht. Vor dem Hintergrund der Spannungen zwischen Katholiken und Protestanten kehrt der königliche Favorit ohne Erlaubnis der Königin von seinem Posten im katholischen Irland zurück. Kurzum, der rücksichtslose Graf war der letzte, der 1601 im Tower of London (mit einer Axt) enthauptet wurde, was zeigt, dass sich die Moral, wenn schon nicht ändert, so doch zumindest weiterentwickelt.
Die Oper wurde 1837 unter Zwang komponiert und fertiggestellt. Die Oper war in Neapel ein großer Erfolg und wurde bis in die 1880er Jahre in ganz Italien und Europa aufgeführt, bevor sie aus dem Repertoire der Opernhäuser verschwand. Bis zum Donizetti-Revival in den 1960er Jahren mit Belcanto-Diven wie Leyla Gencer, Beverly Sills und in jüngerer Zeit Edita Gruberova.
Mariame Clément und die Bühnenbildnerin Julia Hansen setzen ihre Erkundung der fiktiven Figur der so genannten Jungfrauenkönigin fort und untersuchen die Eingeweide der Macht und die Zweideutigkeit zwischen staatlichen und privaten Gründen.
Premiere  31. Mai 2024
weitere Aufführungen: 2., 4., 6., 23. und 30. Juni 2024

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