Die in Österreich geborene Künstlerin Kiki Kogelnik (1935 Graz – 1997 Wien), die den Großteil ihres kreativen Lebens in New York verbrachte, war ihrer Zeit voraus. Einst sagte sie, dass Frauen wie Samurais wirken sollten. Sie selbst ging kämpferisch mit Materialien, Farben und sozialen Themen um. Sie arbeitete zuerst als expressionistische Malerin und entwickelte sich zu einem Pop-Art-Phänomen, experimentierte mit der Collage und mit Airbrush, mit neuen Materialien wie Vinyl genauso wie mit althergebrachten wie Keramik. Nun ist es an der Zeit, dieser außergewöhnlichen Künstlerin endlich den ihr gebührenden Raum mit der ersten umfassenden Retrospektive in der Schweiz zu gewähren.

Kiki Gogelnik: Superserpent, 1974, Öl und Acryl auf Leinwand © Bild: SN/Bank Austria Kunstforum/Museum Ortner, Wien/Kiki Gogelnik Foundation

Kiki Gogelnik: Superserpent, 1974, Öl und Acryl auf Leinwand © Bild: SN/Bank Austria Kunstforum/Museum Ortner, Wien/Kiki Gogelnik Foundation

Warum ist das Werk von Kiki Kogelnik heute derart relevant? Das wohl stärkste Argument hierfür ist ihre visionäre Vorwegnahme von Themen, die heute mehr denn je von Aktualität sind: die Errungenschaften und Auswüchse der Konsumgesellschaft, Nutzen und Probleme des technischen Fortschritts, Medizin und moderne Diagnostik sowie die omnipräsenten Diskurse zu Geschlechtergerechtigkeit, medizinischer Ethik, Digitalisierung und Nachhaltigkeit.
Die Ausstellung vermittelt mit rund 150 teils sehr großen Formaten aus vier Jahrzehnten künstlerischer Produktion ein Gesamtbild von Kogelniks vielfältigem Werk und zeigt dessen kunsthistorische Bedeutung. Die Ausstellung findet in Kooperation mit dem Kunstforum Wien statt.
22. März bis 14. Juli 2024

www.kunsthaus.ch