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Die Kunstsammlung Jena würdigt mit dieser Ausstellung eine weitestgehend unbekannte Künstlerin und präsentiert der Öffentlichkeit ein Werk, das heiter und beschwingt daherkommt, aber gleichzeitig von enormen künstlerischen Können zeugt. Gezeigt wird ein Querschnitt aus ihrem Schaffen – eine Retrospektive wenn man so will, die angesichts ihres wenig gezeigten Werkes mehr als überfällig scheint.

In Jena war Frida Mentz-Kessel mehrfach an den Kollektivausstellungen der Jenaer Künstler und Künstlerinnen beteiligt. 1912 waren ihre Werke in der internationalen Künstlerinnen-Ausstellung zu sehen. Mit Blick auf das neue Jahr schrieb sie: „Im Januar wollen wir in dem immer halb sterbenden hiesigen Kunstverein ausstellen. Da Botho Graef, der Archäologe aus der Berliner Malerfamilie stammend, die Kritik schreiben wird, kanns ganz lustig werden.“

Frida Mentz-Kessel, Familienbild, 1937, Öl/Lwd. © Kunstsammlung Jena

Frida Mentz-Kessel, Familienbild, 1937, Öl/Lwd. © Kunstsammlung Jena

Die Antwort Botho Graefs in der Jenaischen Zeitung vom 21. Januar 1912 lautet folgendermaßen: „Frau Frida Mentz-Kessel hat eine Reihe von Holzschnitten ausgestellt, die in Farbe und Bewegung gleich fesselnd sind. Das Porträt „Im alten Seidenkleid“ gehört wohl zu den besten Arbeiten der Ausstellung: das blaugraue Kleid ist außerordentlich fein und die wenigen warmen Töne, die dagegen stehen, heben die Wirkung in vorzüglicher Weise, und das alles läßt den lebendigen Kopf durchaus zur Geltung kommen. Noch interessanter als malerische Leistung ist vielleicht das Porträt ihres Gatten in der vollen Bändigung der Farben Gelb, Grau und Grün zu einem einheitlichen und besonders luftigen Ton, und bei aller Breite der Behandlung ist es ähnlich und charakteristisch.“
4. November 2023 bis 25. Februar 2024

www.kunstsammlung-jena.de