2023 ist für das Schaulager ein ausserordentliches Jahr: Vor 20 Jahren wurde das Haus als völlig neuartige Institution mit einem innovativen Konzept eröffnet. Mit OUT OF THE BOX präsentiert das Schaulager noch bis 19. November 2023 eine umfangreiche Gruppenausstellung, die Werke von rund 25 Künstlerinnen und Künstlern, darunter David Claerbout, Tacita Dean, Thomas Demand, Gina Fischli, Peter Fischli, Katharina Fritsch, Robert Gober, Rodney Graham, Gary Hill, Martin Honert, Klara Lidén, Dieter Roth, Thomas Ruff, Anri Sala, Jean-Frédéric Schnyder, Dayanita Singh, Monika Sosnowska, Jane & Louise Wilson und weiteren, vereint. Ein Fokus der Ausstellung liegt auf zeitbasierten Medienwerken, die in eigenen Projektionsräumen im Ausstellungsraum verteilt zu sehen sind.
OUT OF THE BOX – der Ausstellungstitel ist seit 20 Jahren Programm des Schaulagers. 2003 mit der Idee gegründet, die Lagerung und das Sichtbarmachen zeitgenössischer Kunst zu vereinen, werden die Werke der Emanuel Hoffmann-Stiftung seitdem unverpackt und installiert im Schaulager aufbewahrt, wenn sie nicht in Ausstellungen im Kunstmuseum Basel oder in Museen überall auf der Welt gezeigt werden. Der neue Gebäudetypus wurde dazumal von der Laurenz-Stiftung mit dem international renommierten Architekturbüro Herzog & de Meuron entwickelt und realisiert. Heute hat das Schaulager nicht nur viele andere Institutionen mit dieser visionären Idee inspiriert, sondern auch international seinen Platz als Forschungsinstitution, Lager- und Ausstellungsraum etabliert. Somit bringt der Ausstellungstitel OUT OF THE BOX Konzept und Ursprungsidee des Schaulagers, beides heute noch genauso aktuell wie vor 20 Jahren,treffend auf den Punkt.
OUT OF THE BOX ist auch ein Hinweis auf die sich stets weiterentwickelnden Bedingungen zeitgenössischer Kunst. „Box” steht dabei synonym für „Raum” und thematisiert eine Komponente, die für die Vorgehensweise zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler grundlegend ist. Gerade bei zeitbasierten Medienwerken ist der Raum, in dem das Werk präsentiert wird, ein wesentlicher Bestandteil, der schon während der Entwicklung des Werks mitgedacht wird: Ohne Raum kann ein Werk nicht gezeigt werden, er prägt das Werk, selbst wenn das, was die bewegten Bilder zu sehen geben, an sich immateriell ist und meist nur als File auf einem Datenträger Platz findet. Der Raum ist werkimmanent und wird jedes Mal, wenn die Arbeit präsentiert wird, sorgfältig definiert und den Gegebenheiten und Vorgaben angepasst. Solche massgeschneiderten Räume sind entsprechend individuell, ähnlich wie ein auf Körpermass geschneidertes Kleidungsstück.
Die Ausstellungsarchitektur von OUT OF THE BOX besteht demnach aus grösseren und kleineren im Raum platzierten Boxen. Zwischen den Baukörpern öffnen sich weitere Plätze und Passagen, und auch die sichtbare Architektur des Schaulagers – selbst eine riesige Box – wird in diese abwechslungsreiche Landschaft aus verschiedenen Formen und Blickachsen einbezogen.
Gezeigt werden grossformatige zeitbasierte Medienwerke neben weiteren neuen Zugängen der Sammlung der Emanuel Hoffmann-Stiftung, die der Öffentlichkeit teils zum ersten Mal im Kontext einer institutionellen Ausstellung präsentiert werden. Die umfangreiche Gruppenausstellung erstreckt sich somit mit einer Fülle an Video- und Filmarbeiten, Skulpturen, Gemälden, Zeichnungen, sowie Fotografien über die zwei grossen Ausstellungsebenen des Schaulagers.
10. Juni bis 19. November 2023
https://schaulager.org