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Das Aargauer Kunsthaus verfügt über die schönste und umfassendste öffentliche Sammlung mit Schweizer Kunst vom 18. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Schwerpunkte im älteren Teil der Sammlung bilden Werke von Caspar Wolf oder Johann Heinrich Füssli. Die frühe Moderne wird durch wichtige Werke von Ferdinand Hodler, Giovanni Giacometti und Cuno Amiet repräsentiert. Weiter spannt die Sammlung den Bogen über Ernst Ludwig Kirchner, die Schweizer Expressionisten wie Albert Müller oder Hermann Scherer, Zürcher Konkrete wie Max Bill, Verena Loewensberg oder Sophie Taeuber-Arp, den künstlerischen Aufbruch der 1960er-Jahre bis hin zur Gegenwartskunst mit bspw. John M. Armleder, Silvia Bächli und Eric Hattan, Fischli/Weiss, Mai-Thu Perret, Pipilotti Rist, Ugo Rondinone, Teresa Hubbard / Alexander Birchler, Taiyo Onorato / Nico Krebs, Shirana Shahbazi, Christian Marclay, Silvie Defraoui, Vaclav Pozarek, Albrecht Schnider, Thomas Hirschhorn und Beni Bischof. Neben etablierten zeitgenössischen Positionen werden stets auch sehr junge Kunstschaffende berücksichtigt.
Thematische Sammlungsausstellungen und die regelmässig wechselnden Präsentationen der Bestände ermöglichen anregende Dialoge und eröffnen immer wieder neue Blickwinkel.

Kosmos Emma Kunz
Eine Visionärin im Dialog mit zeitgenössischer Kunst
Emma Kunz (1892–1963) fasziniert – heute mehr als je zuvor. Am selben Ort, an dem ihr Werk 1973 für die Kunst entdeckt wurde, wird das Schaffen der Aargauer Forscherin, Naturheilerin und Künstlerin Positionen der zeitgenössischen Kunst gegenübergestellt. Diese setzen sich mit Kunz’ Arbeit und spezifischen Themen aus ihrem Wirkungskreis auseinander.
Die Zeit werde kommen, in der man ihre Bilder versteht, soll Emma Kunz einst prophezeit haben. Tatsächlich scheint vieles, was sie in ihrem ganzheitlichen Denken und Praktizieren vorwegnahm, heute selbstverständlich: Zurückgezogen und fern vom Kunstgeschehen lebte sie eine erweiterte Kunstauffassung vor, lehnte die Frage nach Kunst oder Nicht-Kunst ab und bezog verschiedenste Handlungsfelder – Forschung, Medizin, Naturkunde ebenso wie das Übersinnliche, Magische, Visionäre – mit ein. Kunz schuf ihre Zeichnungen auf der Grundlage von Fragen, die sie mittels eines Pendels auf Millimeterpapier kartographierte. Im Zeichen von Wiederholung und Appropriation verwendete sie die Blätter auch nach ihrer Fertigstellung weiter und befragte sie von Neuem. In der Ausstellung sind rund sechzig dieser Zeichnungen – davon zahlreiche zum ersten Mal überhaupt – zu sehen. Der Dialog mit jüngst entstandenen Arbeiten von vierzehn zeitgenössischen Positionen zeigt neue und unbekannte Facetten eines Schaffens, das in einer Zeit, in der althergebrachte Kategorien kritisch hinterfragt werden müssen, grosse Aktualität aufweist.
2. März bis 24. Mai 2021

Schweizer Skulptur seit 1945
Bronzefiguren von Alberto Giacometti, kinetische Konstruktionen von Jean Tinguely, Videoobjekte von Pipilotti Rist – so vielfältig präsentiert sich das plastische Schaffen der letzten 75 Jahre in der Schweiz. Die Themen, Materialien und Techniken verändern sich über die Jahrzehnte bis hin zur Neudefinition dessen, was Skulptur bedeutet.Die umfassende Ausstellung in den Innen- und Aussenräumen des Kunsthauses verschafft dem Publikum erstmals einen Überblick zu einem spannenden Kapitel der Schweizer Kunstgeschichte. Gezeigt werden 200 Werke von 140 Künstlerinnen und Künstlern aus allen Sprachregionen des Landes, darunter bekannte Namen wie Hans Arp, Germaine Richier, Max Bill und Meret Oppenheim bis zu Fischli/Weiss, Roman Signer, Sylvie Fleury und Ugo Rondinone. Auch die jüngeren Generationen sind vertreten, beispielsweise durch Mai-Thu Perret, Claudia Comte oder Latifa Echakhch, die 2021 an der Biennale Venedig den Schweizer Pavillon bespielen wird. Die Ausstellung wartet mit Vertrautem auf, ermöglicht aber auch Neu- und Wiederentdeckungen.
12. Juni bis 26. September 2021

www.aargauerkunsthaus.ch