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Das Kunstmuseum Basel zählt international zu den renommiertesten Museen seiner Art. Seine weltberühmte Sammlung, die Öffentliche Kunstsammlung Basel, umfasst heute rund 4’000 Gemälde, Skulpturen, Installationen und Videos sowie 300’000 Zeichnungen und Druckgrafiken aus sieben Jahrhunderten. Den historischen Kern der Sammlung bildet das Kabinett des Basler Sammlers Basilius Amerbach. 1661 wurde es von der Stadt und der Universität gekauft und von 1671 an der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Sammlung des Kunstmuseums Basel gilt daher als die älteste öffentliche Kunstsammlung eines Gemeinwesens.

Camille Pissarro
Das Atelier der Moderne
Camille Pissarro (1830–1903) gehörte zu den bedeutendsten Künstlern im Frankreich des 19. Jahrhunderts. Entlang seines überaus vielfältigen Werks entfaltete sich die Geburtsstunde der Moderne. Trotzdem wird Pissarro in der heutigen Kunstgeschichte oft an zweiter Stelle genannt. Die letzte Ausstellung eines Schweizer Museums, die diesem wichtigen Künstler gewidmet wurde, liegt über sechzig Jahre zurück.
Die umfassende Herbstausstellung im Kunstmuseum Basel bietet einen Überblick über das Schaffen Pissarros und legt das Augenmerk auf seine Zusammenarbeit mit Zeitgenossen. Als Freund und Mentor pflegte Pissarro rege Beziehungen mit Künstlern verschiedener Generationen wie Paul Cézanne, Claude Monet, Paul Gauguin, Edgar Degas, Mary Cassatt und weiteren. Der intensive Austausch kann als Katalysator für die wichtigsten Entwicklungen der Malerei der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verstanden werden.
Als zentrale Figur prägte Pissarro den Impressionismus massgebend. Dabei schenkte er als einziger Impressionist der Landschaft wie auch der menschlichen Figur gleichermassen Aufmerksamkeit. Just in dem Moment, als der Impressionismus auch unter Sammlern Zustimmung fand und den Künstlern Geld einbrachte, wandte Pissarro sich in den 1880er Jahren einer zweiten malerischen Revolution zu – dem Neo-Impressionismus. Damit bewies er erneut seinen unbedingten Willen zu künstlerischem Fortschritt.
Für das Kunstmuseum Basel ist Pissarro von besonderer Bedeutung, befinden sich doch acht Gemälde und zahlreiche Arbeiten auf Papier in seiner Sammlung. Un coin de l’Hermitage, Pontoise aus dem Jahr 1878 war ausserdem das erste impressionistische Gemälde, das Eingang in die Öffentliche Kunstsammlung Basel fand. 1912 wurde es auf Initiative einiger Künstler und Kunstfreunde angekauft – was damals auch Skepsis auslöste. Damit war der Grundstein der Impressionisten-Sammlung des Kunstmuseums gelegt.
bis 23. Januar 2022

Elizabeth Peyton, Elliot in the park, 1999, . Emanuel Hoffmann Stiftung, Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel, © Elizabeth Peyton, Foto: Schaulager, Laurenz-Stiftung, Bisig und Bayer, Basel

Continuously Contemporary: Elizabeth Peyton, Elliot in the park, 1999, . Emanuel Hoffmann Stiftung, Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel, © Elizabeth Peyton, Foto: Schaulager, Laurenz-Stiftung, Bisig und Bayer, Basel

Continuously Contemporary
Neue Werke aus der Emanuel Hoffmann-Stiftung
Das Kunstmuseum Basel ǀ Gegenwart wurde 2020 vierzig Jahre alt. Aus diesem Anlass zeigt das Haus mit einer Auswahl grossformatiger Arbeiten und Werkgruppen neue Werke aus der Sammlung der Emanuel Hoffmann-Stiftung (EHS). Der Fokus liegt auf Arbeiten, die besonderer räumlicher Voraussetzungen bedürfen und selten, in einigen Fällen sogar zum ersten Mal im Kunstmuseum Basel präsentiert werden. Die Ausstellung wird im Laufe eines Jahres mehrmals neu eingerichtet.
Bis 30. Januar 2022

Louise Bourgeois X Jenny Holzer

Louise Bourgeois X Jenny Holzer: Louise Bourgeois, Garment from Performance „She lost it”, 1992, © The Easton Foundation/Licensed by ProLitteris and VAGA at Artists

Louise Bourgeois X Jenny Holzer
The Violence of Handwriting Across a Page
Jenny Holzer (geb. 1950), eine der bedeutendsten zeitgenössischen Künstlerinnen ihrer Generation, kuratiert eine Ausstellung über das Werk von Louise Bourgeois (1911–2010). Diese gilt weithin als eine der wichtigsten und einflussreichsten Künstlerinnen des 20. und 21. Jahrhunderts. Holzer ist international bekannt für ihren forschenden und subversiven Umgang mit Sprache in der Öffentlichkeit durch die Verwendung unkonventioneller Formen: von Strassenschildern und T-Shirts bis hin zu Projektionen und LEDs. Das von einem starken Interesse an Psychologie geprägte Werk von Bourgeois setzt sich mit den menschlichen Emotionen auseinander: Liebe, Begehren, Abhängigkeit, Sexualität, Zurückweisung, Eifersucht und Verlassenheit. Das Kunstmuseum Basel zeigt durch diese beispiellose Begegnung zweier aussergewöhnlicher Persönlichkeiten der amerikanischen Kunst das Werk von Bourgeois aus der Sicht von Holzer.
Holzer nähert sich der Kunst von Bourgeois über deren umfangreiche Schreibtätigkeit an: Bourgeois’ gewaltiges Archiv reicht von jahrzehntelang geführten Tagebüchern und Briefwechseln bis hin zu mehreren hundert psychoanalytischen Texten. Darüber hinaus verwendete sie das geschriebene Wort auch häufig in ihrer Kunst. Für die Ausstellung wurden Werke aus sämtlichen Schaffensphasen von Bourgeois ausgewählt – Skulpturen, Installationen, Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafik und Texte –, die thematisch gruppiert in den Sälen des Neubaus ausgestellt werden.
19. Februar bis 15. Mai 2022

Pablo Picasso, Selbstbildnis, Ende 1901, Musée national Picasso, Paris, Foto: RMN-Grand Palais/Mathieu Rabeau © Succession Picasso, 2021 ProLitteris, Zürich

Picasso – El Greco: Pablo Picasso, Selbstbildnis, Ende 1901, Musée national Picasso, Paris, Foto: RMN-Grand Palais/Mathieu Rabeau © Succession Picasso, 2021 ProLitteris, Zürich

Picasso – El Greco
Das Kunstmuseum Basel beleuchtet in einer grossen Sonderausstellung die Auseinandersetzung Pablo Picassos (1881–1973) mit dem auf Kreta geborenen Altmeister Doménikos Theotokópoulos, besser bekannt als El Greco (1541–1614). Rund 40 Gegenüberstellungen von Meisterwerken beider Künstler zeichnen diesen Dialog nach, der zu den faszinierendsten der Kunstgeschichte zählt. Um eine Kerngruppe von Werken Picassos aus der eigenen Sammlung werden hochkarätige Leihgaben aus aller Welt versammelt.
El Greco brachte es mit seiner einzigartigen Malweise in seiner neuen Heimat Toledo zu beachtlichem Ruhm. Bald nach seinem Tod geriet er jedoch in Vergessenheit. Erst um die Wende zum 20. Jahrhundert kam es zu einer El Greco-Renaissance, an der der junge Pablo Picasso an vorderster Front beteiligt war. Die Ausstellung zeigt, dass sich Picasso intensiver und länger mit El Greco beschäftigte als bisher angenommen: Das ist in Picassos kubistischen Gemälden ebenso spürbar wie seinen Werken der 1930er- und 1940er-Jahre, und auch am Ende seines Lebens nimmt er noch Bezug auf den Altmeister. Die Schau eröffnet nicht nur neue Perspektiven auf Picasso und El Greco, sondern bietet auch Erkenntnisse darüber, welche Bedeutung diese Konstellation für die Entwicklung der Avantgarde-Kunst des 20. Jahrhunderts hatte.
11. Juni bis 25. September 2022

www.kunstmuseumbasel.ch