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Hoch über unserer Stadt erhebt sich der Museumsberg. Der Museumsberg Flensburg ist mit seinen zwei Häusern eines der größten Museen Schleswig-Holsteins. Das Heinrich-Sauermann-Haus und das Hans-Christiansen-Haus, geben auf 3000 Quadratmeter Ausstellungsfläche einen umfassenden Einblick in die Kunst- und Kulturgeschichte im Landesteil Schleswig vom 13. bis zum 20. Jahrhundert. Die Museumsgebäude bilden eine Einheit mit dem alten Friedhof und dem Christiansen-Park, einem „Englischen Garten”, den der wohlhabende Flensburger Kaufmann Andreas Christiansen (1786-1831) im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts anlegen ließ. Von verschiedenen Gartenarchitekturen ist die südlich vom Museum gelegene sogenannte „Spiegelgrotte” erhalten geblieben, ein unterirdischer neugotischer Zentralbau.
Die Dauerausstellung des Heinrich-Sauermann-Hauses zeigt Kunst- und Kulturgeschichte vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert. Einzigartig sind die originalen Bauernstuben sowie die historische Möbelsammlung, die mit über 900 Stücken eine der umfangreichsten ihrer Art in Deutschland ist. Das benachbarte Hans-Christiansen-Haus zeigt schleswig-holsteinische Kunst des 19. bis 21. Jahrhunderts. Schwerpunkte bilden die Jugendstilabteilung mit Hauptwerken des Künstlers Hans Christiansen, die Kunst des Expressionismus mit Werken von Erich Heckel, Ernst Barlach und Emil Nolde sowie zeitgenössische Kunst des Nordens. Sonderausstellungen mit wechselnden Themen ergänzen die ständige Sammlung.

Lena Kaapke – de manufactis
Die 1989 in Flensburg geborene, vielfach ausgezeichnete Künstlerin Lena Kaapke sammelt Farben, Orte, Vorgänge und Beziehungen. Seit ihrem Master-Abschluss an der Muthesius Kunsthochschule im Jahr 2015 widmet sich Lena Kaapke intensiv der künstlerischen Forschung. Sie untersucht die Welt unter eigenen Fragestellungen und nähert sich unter anderem Dingen, Produktionsprozessen und den produzierenden Menschen.
In der Ausstellung auf dem Museumsberg sind Arbeiten zu erleben, die nicht nur das Handgefertigte thematisieren, sondern auch deren Herstellungsorte in China, verschiedenen europäischen Ländern und unserer Region. Dabei geht die konzeptuelle Klarheit der Installationen Lena Kaapkes mit der hohen sinnlichen Präsenz ihrer Arbeiten aus Keramik, Papier und diversen anderen Materialien Hand in Hand.
Neben vielbeachteten Arbeiten, wie der „Produktionslinie“, präsentiert die Künstlerin in ihrer ersten musealen Einzelausstellung auch ganz neue Installationen, die aus ihrer dreimonatigen künstlerischen Residenz 2019 in der chinesischen Stadt Jingdezhen resultieren. Das Künstlerinnenbuch Manufacientes, das den seit über 1000 Jahren für die Produktion hochwertiger Keramik berühmten Ort und seine Einwohner thematisiert, wird in der Ausstellung erstmals öffentlich präsentiert. Zugleich hat die Künstlerin das Buch auch als wandfüllende Installation umgesetzt.
Aktuell hat sich Lena Kaapke auch mit der Sammlung und dem Archiv des ursprünglich als Kunstgewerbemuseum gegründeten Flensburger Museums beschäftigt. In den Mittelpunkt ihrer konzeptuellen Arbeit stellt sie die kunstvollen historischen Klöppelspitzen und vor allem ihre Herstellerinnen, die in der Geschichte des Museums bislang unbeachtet geblieben sind.
bis 6. Juni 2021

True Colours
Ob „Gelbes Feld“, „Grüne Tonne“, „Blauer Raum“ oder „Einfach Rot“: Manche Bilder verraten schon im Titel, worum es geht. Farbe in der Kunst, Literatur und Musik ist das Thema der Sommerausstellung 2021 des Museumsberg Flensburg. Kunstwerke aus vier Jahrhunderten, streng nach Farben sortiert, erzählen von der Bedeutung, der Wirkung und der Kraft von Farbe. Ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Lesungen und Konzerten macht Farbe sogar hörbar.
25. April bis 10. Oktober 2021

www.museumsberg-flensburg.de