Die Ausstellung umfasst Cindy Sherman jüngstes Werk und zeigt eine Reihe von seltsam unwirklichen Portraits, die die Transformation des Ichs veranschaulichen. 

Das Konzept der Identität als Konstrukt ist ein zentrales Thema, das sich durch Shermans Werk zieht. In dieser Bilderserie verleiht die Künstlerin diesem Gedanken noch mehr Ausdruck, indem sie Fotos von verschiedenen Partien ihres Gesichts als Collagen zu neuen Bildern zusammensetzt. Das Ergebnis ist eine Reihe vollkommen asymmetrischer und damit scheinbar entstellter Portraits, die ganz neue Charaktere abbilden, die im Laufe des Prozesses zum Leben erweckt werden.
„Mich ekelt es an, wie die Leute sich schön machen“, erklärte Sherman vor fast 40 Jahren in einem Interview, „ich finde die andere Seite weitaus faszinierender.“ In vielerlei Hinsicht bringt diese Ausstellung dieses Empfinden auf den Punkt.  Die hier ausgestellten deformierten und zum Teil unproportionalen Porträts stammen aus einer Serie von sechsundzwanzig „treibenden Kreaturen“, wie die Künstlerin sie bezeichnet, und stellen Shermans bislang groteskestes Werk dar. 
Cindy Sherman, 1954 in New Jersey geboren, lebt und arbeitet in New York. Internationale Bekanntheit erlangte sie mit ihrer Serie Untitled Film Stills (1977-1980). In den folgenden Jahrzehnten hat sie sich immer wieder mit Themen wie Repräsentation und Identität auseinandergesetzt, indem sie sich in eine Reihe von Figuren verwandelte und sich selbst als solche fotografierte.
29. März bis 4. August 2024
elysee.ch

CINDY SHERMAN, "UNTITLED #659", 2023 © CINDY SHERMAN COURTESY THE ARTIST AND HAUSER & WIRTH

Cindy Sherman, „Untitled #659”, 2023 © Cindy Sherman courtesy The Artist and Hauser & Wirth