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Mit dem Ziel der Nachwuchsförderung hat der international tätige Dirigent Wiktor Bockman in Zusammenarbeit mit dem Munotverein im Jahr 2015 die „Opernspiele Munot” / Schaffhausen ins Leben gerufen. Jungen SängerInnen soll hier die Gelegenheit gegeben, unter professieonellen Bedingungen, zusammen mit erfolgreichen Künstlern ausgewählte Opernpartien zu erarbeiten und vor der imposanten Kulisse des Munot & Openair zur Aufführung zu bringen.

Die Zauberflöte von Amadeus Mozart
Drei Akkorde – Es-Dur. So beginnt die Zauberflöte und ein Gefühl zwischen Erwartung und Betroffenheit stellt sich ein. Mozart selbst dirigierte am 30. September 1791 die erste Aufführung. Er starb wenige Wochen später, hat aber noch den großen und ständig wachsenden Erfolg seiner Oper erlebt. Er wusste: Die Sprache seiner Musik war angekommen. Sprache vermittelt auch Inhalte, und diese wiederum lassen die unterschiedlichsten Interpretationen zu – insbesondere, was „Die Zauberflöte“ angeht. Der junge Prinz Tamino entflammt in Liebe zu Tamina, von der er zunächst nur ein Bild sieht. Ein gefahrvoller Weg der Prüfung, Wandlung und Reifung liegt vor ihm, ehe sich diese Liebe erfüllen kann. Geht es um Initiationsriten und Mysterienspiele, um zeitgeschichtliche Spuren und Mozarts Nähe zu den Freimaurern? Wir treffen auf seinen »gefiederten« Weggefährten Papageno, der sich in unbekümmerter Natürlichkeit eine Papagena erträumt, die ihm nicht nur die Einsamkeit nehmen, sondern ein glückliches Familienleben mit reichem Kindersegen bescheren soll.
Kommt hier eher das Märchenhafte in Betracht? Wir werden Zeuge des erbitterten Kampfes um Pamina, der zwischen der rachsüchtigen Königin der Nacht und dem edelmütigen Sarastro ausgetragen wird, musikalisch inszeniert in dramatischen Soprankoloraturen mit höchstem Schwierigkeitsgrad und den ungewöhnlich tiefen Bassmelodien des Sarastro. Was ist gemeint: Was ist gut, was ist böse? Oder ist es ein Sowohl-als-auch? Die Interpretationsansätze sind nicht nur zahlreich, sondern zum Teil in sich widersprüchlich. Aber das Vorwissen bei einer Oper, die in ihrem Ablauf weder geographisch, noch zeitlich verortet werden kann, ist sicher nicht entscheidend. Vielmehr öffnet sich uns ein Klangraum, in dem die Musik, jenseits der Handlung, immer und vor allem den Menschen, den Einzelnen meint und mit der ihr eigenen Sprache erreichen will und wird.
Emanuel Schikaneder, Theaterdirektor, Schauspieler, Sänger und Dichter zog in seinem Text alle Register der theatralen und bühnentechnischen Möglichkeiten, indem er Phantastisches mit Realem und Philosophisches mit Alltäglichem verband und etwas schuf, das auch heute noch überzeugt und berührt.
Es spielt das Sinfonieorchester der Opernspiele Munot, es singen der Chor der Oper Lemberg, der Schaffhauser Konzertchor und der Chor „Weisse Nächte”- Zürich, die musikalische Leitung obliegt Wiktor Bockman, Regie führt Marcelo Buscaino.
19., 20. und 21. August 2021

Preisträgerkonzert
Alle zwei Jahre findet im Rahmen der Opernspiele Munot in Schaffhausen das Preisträgerkonzert statt. Die von den Juroren ausgewählten Sängerinnen und Sänger tragen einige besonders eindrucksvolle Passagen der Opernliteratur, begleitet von dem Sinfonieorchester der Opernspiele Munot (Lemberger Virtuosen).

www.opernspielemunot.ch