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Die Mainzer Kammerspiele sind ein aus der professionellen freien Szene entstandenes Privattheater, das seit 1986 ein breites Spektrum an zeitgenössischer Dramatik bietet. Pro Spielzeit finden auf der Bühne in der Malakoff Passage über 200 Vorstellungen statt und durchschnittlich 7 eigene Produktionen feiern Premiere. Momentan arbeiten 9 Ensembles an den Mainzer Kammerspielen und präsentieren dort regelmäßig ihre Vorstellungen, deren Spektrum vom traditionellen und experimentellen Sprechtheater, über zeitgenössisches Ballett und aktuelle Revuen, bis hin zu Musicals für Kinder reicht. Ein besonderer Schwerpunkt liegt bei der Vorstellung zeitgenössischer Autorinnen und Autoren, bei Erst- und Uraufführungen, sowie bei eigenen Erarbeitungen. Dieses Programm wird ergänzt durch Auftritte bekannter Künstler und Ensembles im Rahmen von Festivals (Figurentheaterfestival, Kindertheaterfestival), Sondergastspiele (Chanson de Luxe) und Kooperationen mit anderen Initiativen und Institutionen.

Der Hund der Baskervilles
von Sir Arthur Conan Doyle für die Bühne adaptiert von Steven Canny und John Nicholson
Eine herrlich bissige Komödie!
Hinter den nebelverhangenen Felsen von Dartmoor, einem der unheimlichsten Moore Englands, lauert das Böse. In Gestalt eines fürchterlichen Höllenhundes macht es seit Generationen Jagd auf die schreckensstarren Erben von Baskerville Hall. Schon schickt sich die wilde Bestie an, ihre scharfen Klauen auch in die Gurgel des jüngsten Familiensprosses Sir Henry Baskerville zu schlagen. Doch diesmal tritt ihr ein starker Gegner in den Weg: die Logik in Person- der unvergleichliche Sherlock Holmes. Und natürlich sein Begleiter und Chronist – der leider etwas begriffsstutzige und immerzu den Falschen verdächtigende Dr. Watson. Nicht zu Vergessen, der in Liebe zur mysteriösen, aber betörenden Miss Stapleton entbrannte und frischgebackene Gutsherr. Keine Hilfe zu erwarten ist allerdings vom verdächtigen Dienerpaar Barrymore oder dem merkwürdigen Bruder der Schönen, dem Naturforscher Stapleton. Mehr als all diese Figuren des Theaterstückes gespielt von nur drei Schauspielern. Ein Spaß nicht nur für Fans von Detektivgeschichten!
23., 24. und 25. März; 23. und 24. April 2021

Antigone 2020
nach dem Klassiker von Sophokles – brandaktuell
Kern dieser Tragödie ist der uralte Konflikt zwischen Staat und Individuum. Und dieser ist plötzlich wieder sehr aktuell.
Was darf ein Staat verbieten, was verlangen von seinen Bürgern?
Was tun als Individuum, wenn einem die eigene Moral etwas abverlangt, was der Staat gerade verboten hat?
Wer kennt sie nicht, diese Fragen, in unseren Tagen?
Geschickt verknüpft Claudia Wehner in ihrer Bearbeitung die unterschiedlichen Textfassungen zum Anttigonestoff, überrascht mit leichtem Zugang zur antiken Geschichte und das Ensemble spielt mit so viel Enthusiasmus und Spielfreude, dass die Tragödie spannend und belebend wirkt. Achim Stellwagen als strenger, aber wohlmeindende Kreon und Nathalie Hack als gegen die Obrigkeit aufbegehrendes Mädchen sind ein starkes Team. Die Ideen und Kniffe der Inszenierung überraschen immer wieder und lassen vollkommen vergessen, dass die Geschichte vor 2500 Jahren zum ersten Mal auf die Bühne kam. Aktueller, so denkt man, kann Theater nicht sein! Und die Livemusik von Thilo Zetzmann ist das Sahnehäubchen auf der Theatertorte.
26. und 27. März 2021

Monolog für Drei
Ein humorvoller Versuch, einen passenden Monolog für einen Hanswurst zu finden
Die Jobs sind rar für Schauspieler in Zeiten von Corona, jetzt ist aber einer greifbar nahe, nur was fehlt, ist ein Knallermonolog, neu, frisch, vorgetragen mit Esprit und Humor. Aber keine Sorge, das Repertoire der drei Freunde ist weitgespannt, haben sie doch schon die gesammelten Werke von Shakespeare und Schiller rauf und runter gespielt. Da waren doch auch ein paar Selbstgespräche dabei, die sich leicht wieder auffrischen lassen. Oder was es da sonst noch an bekannten Monologen der Weltliteratur vorzutragen gibt. Ein witziger Schnelldurchlauf durch die Theaterliteratur, bei dem man etwas über das Leben lernen kann. Aber hat das auch Humor? Passt das zum eigenen Typ? Darf man als Kerl eine Frauenrolle vortragen, ohne sich genderequality-mäßig in die Nesseln zu setzen? Auf diese Fragen werden die drei eine humorvolle Antwort und dazu noch eine passende Vorsprechrolle finden, die auch das Publikum unterhält und fasziniert.
6., 7. und 8. April; 7. und 8. Mai 2021

Tatortreiniger Zwei
Neue Folgen aus der TV-Serie von Mizzi Meyer
Schotty putzt wieder! Zwar hat sich die, für viele wohl beste deutsche TV-Serie der letzten Jahre, zuletzt mit einer fulminanten Abschlussepisode vom Bildschirm verabschiedet, doch auf der Bühne lebt der geniale Wisch-und-Weg-Philosoph aus der NDR-Kultserie weiter. Und wie!
Kaum sind die alten Blutflecke verschwunden, stellen sich dem besten Mitarbeiter der „SpuBe“ (Spurenbeseitigung) neue große und kleine Fragen des Lebens und der Liebe: Findet der große Skeptiker Heiko Schotte in der Agentur für freie Religion und Weltanschauung eine Hintertür ins ganz persönliche Paradies? Können Filzgleiter tatsächlich eine Beziehung retten, oder hilft dann doch nur noch Frauenfasten?
Nach dem Riesenerfolg der bundesweit ersten Theateradaption von TATORTREINIGER inszeniert Tom Peifer eine zweite Staffel für das Theater alePh mit neuen Episoden aus der Kultserie. Kluge Dialoge werden mit jeder Menge satirischer Seitenhiebe und liebevoll ausgestalteten Charakteren vereint, mit einem Humor-Spektrum, das von makaber bis feinsinnig-doppelbödig reicht. Kurz: mit allem, was eine gute Gesellschaftskomödie ausmacht. Kein Wunder, denn hinter dem Pseudonym der Autorin Mizzi Meyer verbirgt sich eine der erfolgreichsten Dramatikerinnen Deutschlands …
9. und 10. April 2021

Nein zum Geld Komödie von Flavia Coste
Die Chance, einen Sechser im Lotto mit Zusatzzahl zu haben liegt bei Eins zu 139 838 160.
Und Richard ist der Eine, der aus Gewohnheit seit Jahren spielt und der plötzlich zum glücklichsten Menschen der Welt wird. Oder doch nicht?
Richard trifft eine überraschende Entscheidung: Er sagt „Nein zum Geld“, nein zum Lottogewinn von 162 Millionen Euro. Während eines Abendessens mit seiner Frau Claire, seiner Mutter und seinem besten Freund, gibt er bekannt, dass er den Lotto-gewinn nicht abholen wird. Er ist mit seinem Leben so zufrieden, dass er daran nichts ändern möchte.
Seine Liebsten finden das überhaupt nicht witzig und außerdem ist er ihnen das Geld doch auch irgendwie schuldig, finden sie. Es empört sie, dass Richard so egoistisch ist. Am liebsten würden sie …
Es wäre schließlich sehr schön, so reich zu sein. Oder? Wie weit werden die drei gehen?
Das Erfolgsrezept dieser beißenden Komödie voller Überraschungen ist es, dass es kluge Gedanken über die Rolle des Geldes gibt und viel zu lachen!
17. April; 28. und 29. Mai 2021

www.mainzer-kammerspiele.de