Wie haben Künstlerinnen und Künstler des afrikanischen Kontinents und seiner Diaspora den Alltag in den letzten 100 Jahren erlebt und künstlerisch verarbeitet? Um diese Frage zu beantworten, unternahm das Team rund um Koyo Kouoh, Direktorin und leitende Kuratorin des Zeitz MOCAA im südafrikanischen Kapstadt, eine intensive Recherche. Das Resultat ist eine umfassende Schau, die Werke von 156 Künstler:innen vereint: Ein Kaleidoskop, das der afrikanischen figurativen Malerei der letzten 100 Jahre gewidmet ist. Damit ist dem Museum eine bahnbrechende Ausstellung geglückt, die gesehen werden will – und die 2024 den Weg ins Kunstmuseum Basel findet.

Zandile Tshabalala, Two Reclining Women, 2020, Acrylfarbe auf Leinwand © Courtesy of the Maduna Collection, © Zandile Tshabalala Studio

Zandile Tshabalala, Two Reclining Women, 2020, Acrylfarbe auf Leinwand, Courtesy of the Maduna Collection © Zandile Tshabalala Studio

Der Titel der Ausstellung ist inspiriert von der Netflix-Miniserie When They See Us (2019) der afroamerikanischen Regisseurin Ava DuVernay, in der thematisiert wird, wie Schwarze Jugendliche von Weissen als potenzielle Verbrecher:innen und damit als Bedrohung gesehen werden. Der Austausch des „They” zu „We” im Ausstellungstitel steht für eine Umkehr der Perspektive: Die ausgestellten Werke rücken die Sichtweise der Künstlerinnen und Künstler ins Zentrum. Die über 200 Kunstwerke werden in fünf Kapitel eingeteilt. Sie tragen die Titel „Alltag”, „Freude und Fest”, „Gelassenheit”, „Sinnlichkeit” sowie „Triumph und Emanzipation”. Mit der facettenreichen Sonderausstellung im Kunstmuseum Basel | Gegenwart möchten wir die figurative Malerei aus Afrika und der afrikanischen Diaspora seit den 1920er Jahren vorstellen. Soundstationen sowie eine stimmungsvolle Szenografie ermöglichen zusätzliche Lesarten. Zudem wird in Kooperation mit Partnerinnen und Partnern ein vielschichtiges Rahmenprogramm angeboten.
25. Mai bis 24. November 2024
https://kunstmuseumbasel.ch