Pier Paolo Calzolari ist bekannt für die formale Originalität seines vielseitigen Schaffens (Malerei und Bildhauerei, aber auch Performances, die er als „Akte der Leidenschaft” betrachtet), das häufig organische Materialien wie Tabakblätter, Feuer und Frost verwendet, um „Werkinstallationen” zu schaffen, die die Grenzen der zeitgenössischen Kunst herausfordern.
Die Ausstellung im Nouveau Musée National de Monaco versammelt Werke, die zwischen Ende der 1960er Jahre und 2014 entstanden sind. Unter dem Titel Casa ideale (Ideales Haus), nach einem 1968 geschriebenen „Text-Manifest”, und über die drei Etagen der Villa Paloma verteilt, spielt die Ausstellung mit den Codes des Interieurs, d. h. den Codes des Persönlichen, die den Existenzialismus der Produktion des Künstlers widerspiegeln. Anhand von Werken wie Luna (Mond, 1979) und den Mitte der 2000er Jahre entstandenen Stillleben, die monochrome Malerei und skulpturale Elemente verbinden, zeigt die Ausstellung, dass sich der italienische Künstler seit 1972 mit den wichtigsten Fragen der zeitgenössischen Malerei auseinandergesetzt hat. Er hat eine Form der figurativen und metaphysischen Abstraktion entwickelt, wie die Installation Tiara con cera e chiodi (Tiara mit Wachs und Nägeln, 2006) zeigt. Die einzigartige Resonanz der Materialien in seinem Werk kann mit den Prinzipien der Transmutation in der mittelalterlichen Alchemie und auch mit dem Hermetismus der esoterischen Schriften von Hermes Trismegistus in Verbindung gebracht werden.
Das Werk von Calzolari besticht durch seine unendliche Poesie und überrascht durch seine seit langem bekannte Fähigkeit, sich selbst zu erneuern, indem es immer wieder neue Bilder hervorbringt, die den Anforderungen der zeitgenössischen Welt entsprechen.
Die retrospektive Ausstellung Casa ideale bietet die seltene Gelegenheit, die Welt von Pier Paolo Calzolari zu entdecken, einem Künstler, der die Kunstgeschichte durch seine unkonventionelle Herangehensweise an die verschiedenen Praktiken der bildenden Kunst geprägt hat.
17. November 2023 bis 7. April 2024
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